Alte und antike Teppiche reinigen – So vermeiden Sie den Wertverlust

Ist der Teppich schmutzig, so muss er gereinigt werden. Die meisten Menschen führen die Teppichreinigung mittlerweile selbst durch. Bei einem antiken und hochwertigen Teppich kann eine unüberlegte Selbstreinigung allerdings zu irreparablen Schäden führen, welche nicht mehr ohne Weiteres beseitigt werden können. Alte und antike Teppiche sind jedoch sehr wertvoll und das für die meisten Menschen nicht nur emotional, sondern auch rein finanziell betrachtet. Wer einige wichtige Punkte beachtet, braucht nicht direkt zum Hörer greifen, um eine teure Teppichreinigung zu beauftragen. Es ist auch möglich, die störenden Flecken selbst zu beseitigen und dem Teppich zu altem Glanz zu verhelfen.

Der Grad der Verschmutzung

Es ist immer wichtig abzuschätzen, wie stark die Verschmutzung auf dem jeweiligen Teppich ist. Dabei lassen sich einfache Flecken und kleinere Schmutzstellen in der Regel problemlos und ohne großen Aufwand selbst reinigen. Bei sehr starken Verschmutzungen ist es ratsam, sich im Voraus über geeignete Reinigungsmittel und -techniken zu informieren und diese an einer unauffälligen Stelle zu testen, bevor Sie sich an den gesamten Teppich begeben. Experten raten jedoch, dass die Reinigung des gesamten Teppichs nur von einem Profi gemacht werden sollte, sobald dieser im Ganzen verschmutzt ist.

Der Anfang liegt in der Wahl der Reinigungsmittel

Wer seinen Teppich reinigen möchte, macht sich meist auf die Suche nach speziellen Mitteln, welche oft viele schädliche chemische Substanzen enthalten. Sie entfernen in der Regel natürlich die jeweiligen Flecken, es kommt jedoch immer wieder vor, dass der Teppich bei einer solchen Reinigung Farbe und Glanz verliert und das Endergebnis dann alles andere als zufriedenstallend ausfällt. Also Finger weg von der Chemie, es geht nämlich auch anders.

Ein Seifenbad aus PH neutraler Seife ist hier die richtige Wahl für den ersten Reinigungsversuch des antiken Teppichs. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges Mittel, was den Teppich selbst nicht angreift und dafür sorgt, dass Farbe und Glanz bestehen bleiben. Zum Herstellen einer solchen Lösung wird die ph-neutrale Seife mit warmem Wasser vermischt. Dabei sollte man sich bezüglich der Mischmenge immer an die Herstellerangaben halten, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Zusätzlich ist es ratsam, dass die Mittel immer erst an einer unauffälligen Stelle getestet werden. Dazu wird etwas von dem Mittel an einer kleinen Stelle des Teppichs einmassiert, wo es anschließend wirken kann. Nun bürstet man es in Faserrichtung wieder aus. Wenn die Farbe ausgeblichen ist, ist das Mittel zu stark und sollte nochmals verdünnt werden. Erst dann, wenn die Farbbeständigkeit auch wirklich gesichert ist, kann die eigentliche Reinigung des Teppichs erfolgen.

Schritt für Schritt zum sauberen Teppich

Wichtig ist es, bei der Teppichreinigung immer gewissenhaft vorzugehen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Lauge nicht zu stark ist und auf keinen Fall den Teppich angreift. Des Weiteren kann es passieren, dass Seifenrückstände zurückbleiben, welche natürlich alles andere als schön sind.
Vor der Nassreinigung sollte der Teppich im Vorfeld noch mal gründlich abgesaugt werden, damit alle Krümel und loser Schmutz entfernt wird. Ansonsten kann es passieren, dass diese ungewollt eingearbeitet werden, was Sie natürlich stets verhindern möchte.

Neben dem Seifenbad werden noch ein Tuch und eine weiche Bürste benötigt. Mit der weichen Bürste lässt sich die Lauge nun einfach und vor allem sanft in den Teppich einarbeiten. Hier müssen Sie sauber arbeitet und nicht gegen den Flor. Des Weiteren sollten Sie den Teppich nicht zu sehr einweichen und nicht zu lange zu nass belassen. Sonst kann es schnell passieren, dass dieser Wellen schlägt. Zusätzlich kann es ebenso passieren, dass sich Gerüche bilden.

Nachdem das Mittel eingezogen ist, kommt die Bürste wieder zum Einsatz, um das Mittel anschließend mit dem Strich auszubürsten. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass wirklich alles entfernt wurde und die Bürste immer wieder mit sauberem Wasser ausgespült wird, damit Seifenreste, welche sich auf der Bürste befindet, nicht wieder einmassiert werden.

Sobald Sie alles ausmassiert haben und jeder Fleck behandelt ist, braucht der antike Teppich nun erstmal Ruhe, um zu trocknen. Um das Trocknen zu unterstützen, sollte man den Teppich bei trockenem Wetter reinigen und die Fenster im Anschluss immer mal wieder zum Lüften öffnen.

Der Nachgang der Teppichreinigung

Sobald der komplette Teppich gereinigt wurde und der Teppich noch leicht feucht ist, kann man diesen zusätzlich leicht einfetten. Dieser Vorgang ist bei alten Teppichen, wie zum Beispiel einem Orientteppich, sehr wichtig, da er auf das Fett angewiesen ist und dieses bei der Reinigung oft komplett verloren gegangen ist. Das Fett gibt dem Teppich nun seinen natürlichen Glanz wieder und sorgt dafür, dass er schön widerstandsfähig bleibt. Experten empfehlen zum Einfetten eine Lanolin- oder Wollfettlösung, welche man bequem online bestellen kann.

Sobald ausreichend Fett aufgetragen ist, muss der Teppich komplett trocknen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Teppich direkt beidseitig trocknen zu lassen. So nutzen viele ein sogenanntes Teppichgeländer, ein ausrangiertes Lattenrost oder bauen sich selbst eine geeignete Vorrichtung. Das beidseitige Trocknen ist dabei besonders wichtig, damit Vorder- und Rückseite gleichmäßig trocknen können.

Wichtig: Im Vorgang der Reinigung ist ein kurzes Durchtränken vom Teppich ohne Weiteres möglich. Allerdings ist es wichtig, dass dieser nicht von Dauer ist, damit sowohl die Farben als auch die Fasern nicht zu lange angegriffen werden.

Fazit – lange Freude dank der richtigen Reinigung

In der Regel ist es kaum zu vermeiden, dass ein Teppich während seines Lebens dreckig wird und auch die antiken Teppiche sollten immer mal wieder gereinigt werden. Wer hier sorgfältig, vorsichtig und professionell arbeitet, kann an antiken und alten Teppichen sehr lange Freude haben. So sind zum Beispiel die handgeknüpften Orientteppiche bei der richtigen Pflege und der passenden Reinigung echte Lebensbegleiter. Kein Wunder, denn durch die lange Haltbarkeit werden sie zu optimalen Bodenbelägen in nahezu jedem Raum. Wenn die Teppiche allerdings sehr starke Verschmutzungen aufweisen, welche mit der typischen Reinigung und einer neutralen Seife nicht ohne Weiteres entfernt werden können, ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen. Unterschiedliche Reinigungsfirmen sind in einem solchen Fall stets der richtige Ansprechpartner, wobei diese natürlich wesentlich kostenintensiver sind als die selbstständige Reinigung mit einem Seifenbad, der Bürste und einem Tuch.